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07.10.2024 | Kooperationsvereinbarung zwischen Worlds of Contradiction und dem Frankfurter Institut für Sozialforschung geschlossen

Worlds of Contradiction und das Frankfurter Institut für Sozialforschung haben eine Kooperationspartnerschaft beschlossen.

Das Institut für Sozialforschung (IfS) ist seit seiner Gründung 1923 ein Ort kritischer, interdisziplinärer Gesellschaftsforschung. Es verortet seine Arbeit der empirischen Analyse des gegenwärtigen Strukturwandels kapitalistischer Gesellschaften in der Tradition der am Institut entwickelten Kritischen Theorie der Gesellschaft. Bei der Frage, mit welchen gesellschaftstheoretischen Instrumenten und empirischen Methoden eine derartige Analyse angemessen durchzuführen ist, sind heute Veränderungen gegenüber der klassischen Kritischen Theorie angezeigt. Unter veränderten – insbesondere globalisierten – gesellschaftlichen Bedingungen gilt es, neben der Berücksichtigung des analytischen Potentials (neo-)marxistischer Ansätze, unter anderem sozial-ökologische, feministische, intersektionale und post- beziehungsweise dekoloniale Perspektiven und Wissensbestände einzubeziehen. In seiner wissenschaftlichen Praxis begreift sich das Institut als ein Ort kooperativer, öffentlicher und intervenierender Sozialforschung, um den herrschenden Verhältnissen den Spiegel ihrer uneingelösten Möglichkeiten vorzuhalten.

Worlds of Contradiction (WOC) ist eine interdisziplinäre und kollaborative Verbundforschungsplattform an der Universität Bremen, die die Geistes-, Kultur-, Sozial-, Rechts- und Erziehungswissenschaften umfasst. Ziel ist die Entwicklung und Durchführung von Forschungsprojekten, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Durchführung von Projekten des forschenden Lernens sowie von Transferprojekten mit besonderem Schwerpunkt auf interdisziplinären Verbundprojekten, die der Internationalisierung der beteiligten Wissenschaftsbereiche dienen. WOC untersucht Konzepte des Widerspruchs und ihre epistemischen Rahmungen, einschließlich Begriffen wie Differenz, Aporie, Paradoxie und Fremdheit in verschiedenen Forschungsprojekten. Das Interesse an Widerspruchskonstellationen geht über traditionelle Ansätze oder rein normative Vorstellungen, wonach Widersprüche aufgelöst werden müssen, hinaus. WOC verfolgt einen empirischen Ansatz zur Untersuchung sozialer und kultureller Produktivität von Widersprüchen und untersucht dabei Formen, Kontexte, Methoden und Bedingungen des Umgangs mit Widersprüchen. WOC bietet einen institutionellen Rahmen für interdisziplinäre Forschungsprojekte und veranstaltet zudem Workshops, Vortragsreihen, Diskussionsforen und internationale Konferenzen.

Aus dem Selbstverständnis und der inhaltlichen Ausrichtung beider Einrichtungen ergeben sich Anknüpfungspunkte für gemeinsame Vorhaben. WOC und IfS zielen auf die Verstetigung und Intensivierung des gegenseitigen Austauschs sowie die gemeinsame Initiierung und Umsetzung von Veranstaltungen und Projekten, die inhaltlich im Zusammenhang mit Konzepten und Praktiken von Widersprüchen der gesellschaftlichen Gegenwart stehen. Insbesondere soll die Kooperation auch die wechselseitige Vernetzung zwischen dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und mit WOC verbundenen Graduiertenkolleg 2686 »Contradiction Studies – Konstellationen, Heuristiken und Konzepte des Widersprüchlichen« an der Universität Bremen und dem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten und am IfS angesiedelten Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe« zu den genannten Inhalten dieser Vereinbarung stärken.

11.07.2024 | WOC-Mitglied Katrin Antweiler erhält ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung

Dr. Katrin Antweiler, ZF-geförderte Forscherin am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, dem DFG-Graduiertenkolleg 2686 – Contradiction Studies sowie Gründungsmitglied des WoC Labs Pluriversal Memories hat ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung erhalten. Dr. Antweiler wird gehostet von Dr. Duane Jethro am Department for African Studies der University of Cape Town und nimmt in ihrer Forschung die Rolle von Erinnerungspolitik in der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik in Südafrika in den Blick.