Wozu braucht es die Geistes- und Sozialwissenschaften in der Klimapolitik?
Es diskutieren:
Dr. Oliver Geden, SWP Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin / IPCC-Autor
Prof. Dr. Antje Wiener, Universität Hamburg / ExzellenzCluster CLICCS (Climate, Climatic Change, and Society)
Moderation:
Prof. Dr. Michael Flitner, artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit, Universität Bremen
Prof. Dr. Michi Knecht, IfEK Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft / WoC Worlds of Contradiction, Universität Bremen
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In welchen Rollen, aus welchen Positionen und mit welchen Erfahrungen beteiligen sich Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen an der Erforschung von Klimawandel, den damit verbundenen sozialökologischen Transformationen sowie der Umsetzung von Wissen, Normen und Schlüsselindikatoren in Klimapolitik? Oliver Geden und Antje Wiener diskutieren über unterschiedliche Forschungszugänge und Forschungspositionen im Kontext von Wissens- und Policy-Ordnungen wie beispielsweise dem IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, Gewinner des Friedensnobelpreises 2007) oder den COPs (Conference of Partners to the UNFCCC, the United Nations Framework Convention on Climate Change). Dabei geht es nicht nur um den Unterschied zwischen „Umgang mit“ und „Lösung von“ ökologischen Problemen, sondern auch um Widersprüche und zum Teil absichtsvolle Inkonsistenzen in auf Langfristigkeit orientierten Politiken und um neue Formationen von Wissen, Normen, Macht und Regierung mit all ihren Konsequenzen für gesellschaftliche Bruchlinien. Es geht spezifisch und kontrovers vor allem auch um den Beitrag, den die Geistes- und Sozialwissenschaften zur Übersetzung, Kritik und gesellschaftlichen, epistemologischen und kulturellen Kontextualisierung naturwissenschaftlichen Wissens über die Klima-Krise leisten können – und vielleicht nicht genug leisten.
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Über die Ringvorlesung „The Sea is Rising and so are We? Klimawandel und Sozialökologische Transformation“
„The Sea Is Rising And So Are We“ ist ein zentrales Motto von Klimaaktivist*innen rund um den Globus. Die Krise des Planeten und seine weitere Gefährdung sind heute unmittelbar greifbar. In ihrer Dringlichkeit stellt die Krise vieles in Frage: Formen der Energieproduktion und -nutzung, des Wirtschafts- und Konsumverhaltens, Konzepte von (Un)Gerechtigkeit, Eigentum und Gemeingütern (commons), sowie den Umgang mit globaler Ungleichheit und sozialer Prekarität.
Welche Beiträge zum Wissen über diese Krise und zum Umgang mit ihr leisten die Sozial- und Geisteswissenschaften – und wie kommen diese Beiträge in die politische Praxis? Das ist die zweiteilige Frage, die im Zentrum der Vortragsreihe steht. Eingeladen zur Diskussion sind alle Universitätsangehörigen, besonders BA- und MA-Studierende aller Studiengänge und ganz besonders Studierende der Geographie, Ethnologie und Kulturwissenschaft.
Wie hängen Umweltzerstörung, Klimawandel und Kolonialismus zusammen? Welche Impulse und Initiativen gehen von „ResearcherActivists“ für Wissenschaft und Gesellschaft aus? Mit welchen methodologischen oder ethischen Problemestellungen haben sie zu kämpfen? Was tut unsere eigene Uni jetzt, mit welchen Konsequenzen? Warum sind Fragen von Umwelt- (Un)Gerechtigkeit genauso wichtig wie Messungen der Eisschmelze in der Antarktis? Und wie hängen Natur- und Gesellschaftswelten zusammen, mit welchen Konzepten und Perspektiven können diese Verbindungen anders gestaltet werden?
KONZEPT & KOORDINATION
Michael Flitner (artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit), Jaqueline Buhk, Andrea Mühlebach und Michi Knecht (IfEK – Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft) in Kooperation mit BNCL, dem Bremen NatureCultures Lab sowie WoC – Worlds of Contradiction
Anmeldeverfahren: Für jede Sitzung ist eine Anmeldung erforderlich.
Hierzu bitte jeweils bis zum Vorabend, 20:00 Uhr des Veranstaltungstages, per E-Mail anmelden. Weitere Infos folgen nach der Anmeldung.
Ort: Raum B1400 / GW2 (Stockwerk 1B) / Universitäts-Boulevard 11/13 / 28359 Bremen
Aktuell gilt die 3G-Regel auf dem Campus. Bitte aktuelle Corona-Informationen auf der Website der Universität beachten.
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THE SEA IS RISING AND SO ARE WE? Climate change and social-ecological transformation
„The Sea Is Rising And So Are We“ is a central slogan of climate activists around the globe. The crisis of the planet and its further endangerment are tangible and obvious. The urgency of the crisis calls into question many things: forms of energy production and use, economic and consumer behaviour, concepts of (in)justice, property and the commons, as well as how societies are to deal with global inequality and social precarity. What are the contributions of the humanities and social sciences to our knowledge about and our dealing with this crisis? And how are these contributions brought into political practice?
This is the two-part question at the heart of the lecture series that will take place in the winter semester 2021/22 on Tuesday evenings (6-8 pm), in part as hybrid events at the University of Bremen and in part virtually. We invite all university members into our discussion and aim at BA and MA students from all degree programmes, especially students of geography, anthropology, and cultural studies.
How are environmental destruction, climate change and colonialism connected? What impulses do researcher/activists give to science and society and what methodological and ethical problems do they have to contend with? What is our own university doing now, with what consequences? Why are questions of environmental (in)justice as important as measurements of ice melt in Antarctica? How are natural and social worlds entangled and how can novel conceptualizations and perspectives reshape those entanglements?
Please register for this lecture via E-Mail. Registration will be possible until the evening before the event, 8pm CET. More information will follow shortly after.
Venue: Room B1400 / GW2 (Floor 1B) / Universitäts-Boulevard 11/13 / 28359 Bremen
The 3G-Regulations are currently in place on the campus. Please refer to the information about corona rules on the university’s website.