2025

January

Vortrag | WOC Research Center Digital Diaspora

Claudia Sackl (Zürich): Schwarze deutsche Lyrik als transmediale Netz_Werke lesen. Überlegungen zu Poetiken und Politiken der (Im)Mobilität und Relationalität

Blicken wir auf gegenwärtige Literaturen – und insbesondere auf Lyrik – aus der afrikanischen Diaspora in Deutschland, wird erkennbar, dass Autor*innen wie Stefanie-Lahya Aukongo, Bahati, Philipp Khabo Koepsell, MaSeHo, Olumide Popoola oder SchwarzRund nicht nur traditionelle Formen gedruckter Literatur produzieren, sondern ihre poetischen Werke (1) in unterschiedlichen medialen und transmedialen Formen (z. B. als skripturale, gesprochene akustische oder audiovisuelle Texte), (2) jenseits etablierter institutioneller Rahmenbedingungen (z. B. im Selbstverlag und häufig auf digitalen und Social-Media-Plattformen wie Instagram, YouTube, Blogs oder Künstler*innen-Websites) sowie (3) in mehreren verschiedenen Versionen bzw. Variationen veröffentlichen. Darüber hinaus zeichnen sich ihre Texte durch Bewegungen zwischen verschiedenen Sprachen aus, wobei Deutsch und Englisch eine zentrale Rolle einnehmen.

Der Vortrag untersucht, inwiefern zeitgenössische Schwarze deutsche Lyrik – eine Bezeichnung, die ebenfalls selbst hinterfragt werden soll – durch interdependente Strukturen der Mobilität und Immobilität geprägt ist und wie sich diese in den Texten auf sprachlicher und medialer Ebene manifestieren. Mithilfe der in den Mobility Studies entwickelten New-Mobilities-Perspektive und deren Grundannahme, dass bestimmte Formen der Mobilität stets an bestimmte Immobilitäten gebunden sind bzw. erst durch diese ermöglicht werden, werden die komplexen Bewegungen der Texte in den Blick genommen und deren poetische, mediale und materielle Affordanzen hinsichtlich der dominanten Macht- und Wissensstrukturen im literarischen Feld erkundet. Dabei soll gezeigt werden, wie Schwarze deutsche Lyrik ein konventionelles Verständnis von Originalität ebenso infrage stellt wie etablierte Vorstellungen davon, was ein poetisches ‚Werk‘ ausmacht – zugunsten einer dezentralen, rhizomatischen Netz_Werkstruktur, die zwar zeitlich, aber nicht hierarchisch, sondern vielmehr dialogisch und dynamisch organisiert ist.

 

Claudia Sackl, MA MA, ist wissenschaftliche Assistentin am ISEK – Populäre Kulturen an der Universität Zürich und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien. In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt sie sich mit afrodiasporischen Gegenwartsliteraturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neben ihrem Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Wien war sie auch in der Erwachsenenbildung tätig, wo sie unter anderem mehrere Fernkurse für Literatur herausgegeben hat.

Lecture | WOC BremenNatureCultureLab

Marie Fujitani & Sarina Niedzwiedz (Bremen): Waves to and from our shores. Reflecting on the future of coastal tourism & Die Folgen mariner Hitzewellen auf Kelpwald-Gemeinschaften

Die Vorlesungsreihe des WOC BremenNatureCultureLabs soll erstmals über alle Fachbereiche an der Universität Bremen hinweg ein interdisziplinäres Gespräch zu den Ozeanen – genauer gesagt zum Thema „Welle“ – ermöglichen. Die Welle lässt sich aus vielen Perspektiven beleuchten. Die Ozeanographie, Meteorologie und die Mathematik zum Beispiel zeigen auf, wie die Interaktion von Turbulenz, Wellen und Wirbeln im Ozean und der Atmosphäre das Klima und die Temperatur der Erde mitbestimmt. Unsere klimatische Zukunft misst sich unter anderem in Wellen verschiedener Größen, Schnelligkeiten und Ordnungen, in Tsunamis, „rogue waves,“ oder regelmäßigen Wellen.

Aber neben Messungen, Computersimulationen und Zukunftsprognosen in der ocean wave science kann man Wellen auch anders begreifen. So kennen die Ökonomie und Soziologie wellenartigen Phänomene. Die Kunst ist voll von ikonischen Wellendarstellungen, sei es in der Form der Malerei Rembrandts, der 1633 „Christus im Sturm“ auf einer riesigen Welle darstellte, bis hin zur berühmten The Great Wave of Kanagawa des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai. Dann gibt es natürlich auch Wellen ganz anderer Art: Schallwellen, Gravitationswellen, elektromagnetische Wellen, oder auch die Welle als aquatische Metapher für politische Bewegungen und literarische und filmische Trends.

Diese Vorlesungsreihe soll verschiedene Aspekte der Welle beleuchten und somit unsere Fachbereiche miteinander ins Gespräch bringen. Wie messen, beschreiben, begreifen und verstehen wir Wellen in den verschiedenen Disziplinen? Und wo und wie ergeben sich interdisziplinäre Interferenzen und Anknüpfungspunkte?

Organisation: Kerstin Knopf (FB 10), Andrea Muehlebach (FB 9) kknopf@uni-bremen.de und muehleba@uni-bremen.de

Diese Veranstaltung ist hybrid. Für den Zoom-Link bitte bei noellen@uni-bremen.de melden.

Weitere Termine der Ringvorlesung finden sich auf der Webseite des Labs.

Vortrag | WOC BremenNatureCultureLab

Till Markus & Andrea Muehlebach (Bremen): Titel TBD & Haben Wellen Rechte? 

Die Vorlesungsreihe des WOC BremenNatureCultureLabs soll erstmals über alle Fachbereiche an der Universität Bremen hinweg ein interdisziplinäres Gespräch zu den Ozeanen – genauer gesagt zum Thema „Welle“ – ermöglichen. Die Welle lässt sich aus vielen Perspektiven beleuchten. Die Ozeanographie, Meteorologie und die Mathematik zum Beispiel zeigen auf, wie die Interaktion von Turbulenz, Wellen und Wirbeln im Ozean und der Atmosphäre das Klima und die Temperatur der Erde mitbestimmt. Unsere klimatische Zukunft misst sich unter anderem in Wellen verschiedener Größen, Schnelligkeiten und Ordnungen, in Tsunamis, „rogue waves,“ oder regelmäßigen Wellen.

Aber neben Messungen, Computersimulationen und Zukunftsprognosen in der ocean wave science kann man Wellen auch anders begreifen. So kennen die Ökonomie und Soziologie wellenartigen Phänomene. Die Kunst ist voll von ikonischen Wellendarstellungen, sei es in der Form der Malerei Rembrandts, der 1633 „Christus im Sturm“ auf einer riesigen Welle darstellte, bis hin zur berühmten The Great Wave of Kanagawa des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai. Dann gibt es natürlich auch Wellen ganz anderer Art: Schallwellen, Gravitationswellen, elektromagnetische Wellen, oder auch die Welle als aquatische Metapher für politische Bewegungen und literarische und filmische Trends.

Diese Vorlesungsreihe soll verschiedene Aspekte der Welle beleuchten und somit unsere Fachbereiche miteinander ins Gespräch bringen. Wie messen, beschreiben, begreifen und verstehen wir Wellen in den verschiedenen Disziplinen? Und wo und wie ergeben sich interdisziplinäre Interferenzen und Anknüpfungspunkte?

Organisation: Kerstin Knopf (FB 10), Andrea Muehlebach (FB 9) kknopf@uni-bremen.de und muehleba@uni-bremen.de

Diese Veranstaltung ist hybrid. Für den Zoom-Link bitte bei noellen@uni-bremen.de melden.

Weitere Termine der Ringvorlesung finden sich auf der Webseite des Labs.

February

Conference | GRK 2686 Contradiction Studies

Exploring Contradictions beyond Contradiction. 1st International Conference on Contradiction Studies

Contradictions are omnipresent and the identification of contradictions is usually accompanied by the imperative to resolve them. Contradictions can be ascribed to individual actions as well as to social formations. They extend to all areas of life: political orders, academic settings, religious practices and many more fields that are permeated by them. Without contradictions, there are no pluralities and no truths. Nevertheless, there is a long and powerful (especially European) tradition of problematizing and resolving contradictions and reducing them to logical incompatibility. This tradition of avoiding contradiction is countered by alternative concepts of thinking contradiction, above all in dialectics or paraconsistent logic (Priest/Tanaka [1996] 2022). Contradiction Studies take up this reflection and move away from the widespread negative assessment of contradiction (cp. Febel/Knopf/Nonhoff 2023; Lienert 2019; Lossau/Schmidt-Brücken/Warnke 2019; Nintemann/Stroh 2022; Warnke/Hornidge/Schattenberg 2021). In this sense, our conference aims to explore contradictions beyond contradiction.

Concept

Contradiction Studies questions the primacy of consistency without contradiction and the imperative of overcoming contradictions and in doing so focus on the everyday omnipresence of contradictions, their inevitability and ambiguity, their effects and the ways in which contradictions are dealt with. Contradiction Studies, as a new internationally and interdisciplinary oriented field of research, thus rethink the complex topic of contradiction by focusing on living in and with contradictions. Of particular interest are the epistemic preconditions of concepts of contradiction, their formation, negotiations, and the explanatory limits of contradiction.

The 1st International Conference on Contradiction Studies at the University of Bremen picks up this approach of inquiring contradictions, and interrogates and discusses constellations of contradiction, modes of resolving contradiction, everyday contradictions, and practices of contradiction in a multi- and interdisciplinary setting. We are also interested in the historization and provincialization of contradiction, enabling post- and decolonial discussions on how to open up, decenter and question contradiction as an ordering practice. Both theoretical contributions and the discussion of empirical approaches and results are welcome.

The conference features a combination of plenary lectures and panels. Panels are organized as Special Panels (SP #1–6), General Panels (GP #1–8), and General Cross Panels#1–4.

Special Panels are structured and moderated by the section submitters.
General Panels feature three 20-minute presentations, followed by a 45-minute moderated discussion.
General Cross Panels feature two to three 20-minute presentations, each followed by 15-minute discussions.

More information can be found on the website of the GRK 2686 Contradiction Studies.

Vortrag | GRK 2686 Contradiction Studies

Michael Hampe (Zürich): Leiden an Unwahrheiten? Warum wir Wahrheit brauchen

Menschen leiden unter Widersprüchen und Unwahrheiten. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtung hat Michael Hampe einen pragmatistischen Wahrheitsbegriff entwickelt, der seiner Meinung nach unser Streben nach Wahrheit besser erklären kann als traditionelle Wahrheitstheorien. Doch was heißt es, in diesem Verständnis an Unwahrheiten zu leiden und nach Wahrheiten zu suchen? Warum ist Wahrheit von politischer und gesellschaftlicher Relevanz? In der Veranstaltung sollen diese und weitere Fragen im Zusammenhang mit Hampes Konzeption von Wahrheitspraktiken vorgestellt und diskutiert werden.

Die Veranstaltung findet im Olbers-Saal im Haus der Wissenschaft statt. Der Eintritt ist frei. Bei Fragen melden Sie sich bei Olivia Erna Maegaard Nielsen (ol_ni@uni-bremen.de) und Jonas Trochemowitz (trochemo@uni-bremen.de).

WOC Lecture followed by a reception

Souleymane Bachir Diagne (New York): Hospitality and Tolerance

Abendvortrag im Rahmen der Konferenz „Exploring Contradictions beyond Contradiction. 1st International Conference on Contradiction Studies“ | February 11–14, 2025

 

April

council meeting

WOC Ratssitzung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.

general meeting

WOC Mitgliederversammlung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.

June

council meeting

WOC Ratssitzung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.

WOC Advisory Board meeting

October

council meeting

WOC Ratssitzung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.

general meeting

WOC Mitgliederversammlung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.

November

Buchdiskussion

Onur Erdur (Berlin): Schule des Südens. Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie

Gespräch mit Onur Erdur über sein Buch Schule des Südens: Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie.

Nähere Informationen folgen.

10 Jahre WOC

Contradictions Festival

Vom 13.–15. November feiern wir mit einem Contradictions Festival das zehnjährige Bestehen von WOC.

Nähere Informationen folgen.

2026

January

council meeting

WOC Ratssitzung

Eine Einladung erfolgt zwei Wochen vor der Sitzung.